Exkursion des Fachbereichs Umweltplanung in die Tagebauregion Reichwalde

Am 19. Juni 2025 unternahm der Fachbereich Umweltplanung der iKD Ingenieur-Consult GmbH eine Fachexkursion in die Tagebauregion Reichwalde im sächsischen Landkreis Görlitz. Im Fokus stand die Besichtigung der Flüsse Weißer und Schwarzer Schöps, die im Zuge der Erweiterung des Braunkohletagebaus Reichwalde verlegt werden mussten. In diesem Zusammenhang wurden Abschnitte der beiden Gewässer renaturiert und angrenzende Bereiche durch verschiedene naturschutzfachliche Maßnahmen ökologisch aufgewertet.

Die iKD Ingenieur-Consult GmbH begleitete das Projekt seit 2008 als Partner einer Planungsgemeinschaft und übernahm unter anderem die Umweltplanung. Bereits im Jahr 2015 konnten wesentliche Teile der Umverlegung, der Renaturierung sowie der Umsetzung der naturschutzfachlichen Maßnahmen erfolgreich abgeschlossen werden. Die Exkursion bot den Umweltplanern deshalb die Gelegenheit, die Ergebnisse der langjährigen und erfolgreichen Planung vor Ort zu begutachten.

Die Fachexkursion begann mit der Besichtigung des Weißen Schöps. Da das Vorhaben mit Eingriffen in Natur und Landschaft verbunden war, welche gemäß Bundesnaturschutzgesetz kompensiert werden müssen, wurden unter anderem Teile des ursprünglichen Flusslaufs als Stillgewässer dauerhaft erhalten. Diese bieten Amphibien, Fischen und verschiedenen Pflanzenarten potenzielle Lebensräume. Auch der Biber war aktiv an der Umgestaltung beteiligt und errichtete im verlegten Abschnitt einen imposanten Staudamm. Weitere Stationen der Exkursion waren:

  • eine Erstaufforstungsfläche als Ausgleich für den vorhabenbedingten Waldverlust,
  • Maßnahmen zur Förderung der ökologischen Durchgängigkeit (z.B. Beckenpass aus Bruchsteinen,
  • verschiedene Querbauwerke (z.B. Wellstahldurchlass, Brücken und Wehre, sowie
  • ingenieurbiologischen Maßnahmen (z.B. Lenkbuhnen).

Im Anschluss an eine gemeinsame Mittagspause wurde ein Spaziergang entlang des Weißen Schöps zur Verdauung und weiteren Erkundung genutzt. Dabei wurden der Zusammenfluss von Weißem und Schwarzem Schöps sowie ein von iKD geplantes Brückenbauwerk besichtigt. Nebenbei erweiterten die Umweltplaner ihre Artenkenntnisse durch die Bestimmung der vorkommenden Baum- und Pflanzenarten. Den Abschluss bildete die Besichtigung eines Schlauchwehrs und einer Fischaufstiegsanlage, die ebenfalls im Rahmen des Projekts realisiert wurden.