Lage
Bauherr
Leistungen
Fachbereich
Bearbeitungszeitraum
ab 01/2018
Veranlassung
Das Untersuchungsgebiet befindet sich im Dresdener Norden im Stadtteil Wilschdorf.
Die Ortslage besitzt zum derzeitigen Zeitpunkt keinen Schutz vor einem 100-jährlichen Hochwasser. Im Ist-Zustand ist im Falle eines Hochwassers deshalb in Teilen der Ortslage mit Überflutungen zu rechnen. Die Schadensbewertung des Hochwassers im August 2002 (Hammer, 2006) nennt als Hauptursache für die Schäden in Wilschdorf die zu gering dimensionierten Durchlässe der Bartlake.
Die Bartlake ist im Bearbeitungsgebiet zum großen Teil verrohrt und lediglich partiell in kurzen Grabenabschnitten offengelegt. Die verrohrten Abschnitte der Bartlake sind teilweise in einem schlechten Zustand. Dieser ist durch Scherbenbildung, fehlende Wandteile, Risse, Versatz sowie Profilwechsel gekennzeichnet.
Die offenen Abschnitte der Bartlake haben überwiegend einen geradlinigen Verlauf, Sohle und Böschung sind abschnittsweise mit Betonhalbschalen verbaut. Ein gewässerbegleitender Gehölzbewuchs fehlt oder ist nicht standortgerecht. Die Gewässerdynamik ist schwach ausgeprägt.
Zielstellung
- Aufrechterhaltung bzw. Wiederherstellung der Gewässerfunktion durch Ertüchtigung bzw. Sanierung einsturzgefährdeter, geschlossener Fließgewässerabschnitte
- Optimierung der hydraulischen Leistungsfähigkeit des Fließgewässers
- Ausweisung der Überschwemmungs-/Gefährdungsbereiche bei Überschreitung der hydraulischen Leistungsfähigkeit des Fließgewässers
- Erstellung von konkreten Maßnahmen am Fließgewässer
Planungsleistung
Im Rahmen dieser Untersuchung wurden Varianten skizziert, welche zum einen die Ertüchtigung der bestehenden Gerinne (offen und verrohrt) betrachten sowie zum anderen für die Ortslage Wilschdorf einen flächendeckenden Schutz vor einem HQ100 gewährleisten.
Die einzelnen Baumaßnahmen der verschiedenen Varianten wurden anhand einer Niederschlags-Abfluss-Simulation dimensioniert und ihre Eignung nachgewiesen. Die Untersuchungen ergaben, dass die Ertüchtigung der schadhaften Gewässerverrohrungen mit einem vergleichsweise hohen technischen und wirtschaftlichen Aufwand zu bewerkstelligen ist.
Des Weiteren ist auch die Schaffung eines Hochwasserschutzes für ein HQ100 durch die Herstellung von Rückhalteräumen, den Bau von Entlastungskanälen und durch die lokale Aufweitung des Gewässerquerschnittes der offenen Abschnitte der Bartlake möglich.
Als Vorzugsvariante geht eine Kombination aus neu zu errichtenden Retentionsräumen und Entlastungskanälen bei Weiternutzung des Gewässerverlaufs im IST-Zustand hervor. Dafür müssen auch bestehende Rohrleitungen und Schächte, die sich in einem schlechten Zustand befinden, saniert bzw. neu gebaut werden.