Konzept zur Klimaanpassung am Poisenbach, Freital

Lage

Freistaat Sachsen, Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Stadt Freital

Bauherr

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Nachauftragnehmer

KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH

Leistungen

Maßnahmenkonzept

Fachbereich

Umweltplanung

Bearbeitungszeitraum

11/2018 – 09/2019

Veranlassung

Der Klimawandel macht sich in Sachsen durch das vermehrte Auftreten von extremen Wetterereignissen, wie zum Beispiel Starkniederschlägen, bemerkbar. Während früher in der Regel lang andauernde Landregen auftraten, häufen sich jetzt Trockenperioden im Wechsel mit lokal auftreten Starkniederschlägen. Durch diese kommt es zu wild abfließendem Oberflächenwasser in Hanglagen, was mit starken Bodenerosionen verbunden ist.

Im Rahmen des EU-Projektes LIFE+LOCAL ADAPT wurde ein Wettbewerb „Klimaanpassung in sächsischen Kommunen“ durchgeführt. Darin waren sächsische Kommunen, kommunale Zweckverbände und kommunale Einrichtungen aufgerufen, sich mit Projektideen für Modellprojekte zur Klimaanpassung am Wettbewerb zu beteiligen.

Die Stadt Freital hat die Projektidee „Konzept zur Klimaanpassung am Poisenbach Oberflächenwasser und Bodenerosion“ eingereicht. Für die Erstellung der vorliegenden Klimaanpassungsstrategie wurden das Ingenieurbüro iKD Ingenieur-Consult GmbH und die KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH als Nachauftragnehmer durch das LfULG beauftragt.

Zielstellung

Im Rahmen des Projektes wurden Handlungsempfehlungen für den Umgang mit Starkregen in Verbindung mit Bodenerosion erarbeitet. Ziel des Projektes war die Ableitung und Entwicklung vorbeugender Maßnahmen zur Reduktion der Bodenerosion auf landwirtschaftlich genutzten Flächen bei zukünftigen Niederschlagsereignissen.

Planungsleistung

Auf eine weitreichende Erfassung der Ausgangssituation und der Beteiligung aller Akteure wurde im Rahmen der Projektgestaltung besonderer Wert gelegt. Aus diesem Grund haben sich die Projektträger entschieden, die fachlichen Untersuchungen mit einem moderierten Kommunikationsprozess zu verbinden. Alle Schritte erfolgten, insbesondere in der Erfassung der Ausgangssituation und der Beteiligung der lokalen Akteure, mehrstufig, um letztendlich ein valides Modell der örtlichen Gegebenheiten zu erhalten. Aufbauend auf diesem Modell wurde die Wirksamkeit verschiedener Maßnahmen auf den abflussbildenden Flächen simuliert und evaluiert. Alle vorgeschlagenen Maßnahmen wurden im Vorfeld mit den lokalen Entscheidungsträgern abgestimmt.

Ergebnis der Untersuchung waren im Konsens abgestimmte Handlungsempfehlungen zur maßgeblichen Vorbeugung bzw. Minimierung der Schadensereignisse, welche die Grundlage für die weiterführende Planung darstellen.

LOS 1: Erosionsmodellierung und Maßnahmenkonzept

  • Datenrecherche aller relevanter Grunddaten
  • Modellierung des IST-Zustandes mit der Software EROSION 3D einschließlich Plausibilitätsprüfung der Modellergebnisse und unter Beteiligung aller Akteure
  • Zusammenstellung mehrerer Lösungsstrategien unter Einbeziehung aller Akteure
  • Modellierung der Maßnahmenvarianten mit anschließender Bewertung der Wirksamkeit auf Grundlage der Modellergebnisse
  • Zusammenstellung einer umsetzbaren Vorzugsvariante auf Grundlage der Modellergebnisse unter Beteiligung aller Akteure
  • Erarbeitung von Maßnahmenblättern als Grundlage für die weiterführende Planung

LOS 2: Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

  • Recherche aller relevanten Akteure
  • Entwicklung zweier Fragebögen für Flächeneigentümer und Bewirtschafter mit anschließender Auswertung zur Interessensabschätzung der verschiedenen Akteure und zur Entwicklung einer Projektstrategie
  • Moderation und Durchführung von Arbeitsberatungen zur Sicherstellung eines konstruktiven Projektverlaufs
  • Organisation und Moderation von Öffentlichkeits-terminen mit Bürgerbeteiligung zur Vermittlung der Projektstrategie
  • Öffentlichkeitsarbeit