Revitalisierung von Stadtlandschaften, Blaues Band Geberbach

Lage

Freistaat Sachsen, Landeshauptstadt Dresden

Bauherr

Landeshauptstadt Dresden, GB7 Umweltamt

Leistungen

Grundleistungen iKD:
Freianlagenplanung (Renaturierung und Aufweitung Bach, Elbwiesen)
Objektplanung Ingenieurbauwerke (Umbau Sohlabsturz, Elbwiesen)

Besondere Leistungen:
Landschaftspflegerischer Fachbeitrag (LFB) mit integrierten AFB und E&A-Bilanzierung nach „Dresdner Modell“
naturschutzfachliche Variantenuntersuchung
Machbarkeitsstudie zu querenden Medien

Fachbereich

Umweltplanung

Bearbeitungszeitraum

ab 03/2020

Veranlassung

Das Projekt „Blaues Band Geberbach“ ist Bestandteil des Vorhabens „Dresden Südost – Zu neuen Ufern“ der Landeshauptstadt Dresden.

Ziel des Förderprogrammes „Zukunft Stadtgrün“ ist es, unbekannte, unzugängliche Stadtgebiete als Naherholungsgebiete zu erschließen und in die städtische Infrastruktur einzubeziehen. Aspekte der Stadtentwicklung werden mit Umwelt- und Naturschutz, Wirtschaftsförderung und der Förderung des Radverkehrs verbunden.

In den angrenzenden Stadtteilen des Fördergebietes leben ca. 38.000 Menschen. Das Areal umfasst eine Fläche von             ca. 170 ha und soll mittels Grünzug mit Rad- bzw. Fußweg eine Verknüpfung der Wohngebiete des südöstlichen Teiles der Stadt Dresden mit den öffentlichen Freiflächen und Wegen entlang des Elbufers schaffen.

Schlüsselprojekt beim Vorhaben ist die Offenlegung des unterirdisch verlaufenden Prohliser Landgraben/ Geberbach und wird als „Blaues Band Geberbach“ des Fördergebiets bezeichnet. Das Bearbeitungsgebiet ist in 2 Abschnitte gegliedert.

Zielstellung

Der Gewässerkörper Geberbach 2 befindet sich derzeit in einem schlechten chemischen und ökologischen Zustand nach der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Hauptziel des Projektes „Blaues Band Geberbach“ ist die Herstellung eines Gewässers im guten Zustand nach WRRL.

Das heißt u. a. die Herstellung eines ökologisch durchgängigen und für die nach WRRL notwendigen Fische (wie Bachforelle, Groppe, Schmerle, dreistachliger Stichling) passierbaren und für diese Fische als Lebensraum geeigneten Gewässerlaufes.

Das Gewässer muss sich gestalterisch in den urbanen Raum einfügen und die Erlebbarkeit durch Wege-beziehungen und dem geplanten begleitenden Radweg hergestellt werden.

Gleichzeitig muss der Hochwasserschutz für die umliegenden Gebiete sichergestellt werden.

Planungsleistung

Der AG Landeshauptstadt Dresden hat für den Abschnitt 2 in der Stufe 1 die Umsetzung der Planung der Leistungsphasen 1 und 2 für die Leistungsbilder der Freianlagen, Ingenieurbauwerke, Verkehrsanlagen, Tragwerksplanung und die Technische Ausrüstung für das Bauvorhaben – „Blaues Band Geberbach“ – Revitalisierung von Stadtlandschaften beauftragt. Die weiteren Leistungsphasen werden stufenweise beauftragt. Aus der vorliegenden Leistungsbeschreibung für den Planungsabschnitt 2 ergeben sich folgende Hauptziele:

  1. Wiederherstellung verlorengegangener Freiräume durch Herstellung eines Gewässers im guten Zustand oder guten Potenzial entsprechend der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) (u. a. Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit im Planungsabschnitt, Gestaltung eines naturnahen Gewässerlaufes mit uferbegleitendem Gehölzsaum),
  2. Tieferlegung der Gewässersohle unter Berücksichtigung der Bestandsleitungshöhen an der Salzburger Straße, der Wehlener Straße und des Altstädter Abfangsammler zwischen Bellingrathstraße und Troppauer Straße,
  3. Gestalterische Einpassung des Gewässers in den urbanen Raum zur Verbesserung der Erholungs- und Aufenthaltsfunktion für Menschen im Sinne einer urbanen „Grünen Infrastruktur“,
  4. Erhalt und Verbesserung des Grünverbundes im Stadtgebiet Dresden sowie Herstellung der Verknüpfung der Innenstadt mit dem Umland,
  5. Sicherstellung bzw. Verbesserung des vorhandenen Hochwasserschutzes auch nach Tieferlegung des Gewässerlaufes und Beseitigung der vorhandenen Dämme.

Es werden mehrere Varianten der Gewässerrenaturierung und des Radwegverlaufs erarbeitet und anhand differenzierter Kriterien bewertet. Im Ergebnis wird eine Vorzugsvariante für die weitere Planung ermittelt, die den umfangreichen gewässerökologischen, naturschutzfachlichen und wirtschaftlichen Anforderungen gerecht wird.

In der ersten Planungsstufe erfolgt weiterhin eine umfangreiche faunistische Arterfassung sowie eine Machbarkeitsstudie zu den querenden Medien, wie bspw. eine Heberleitung zur Wassergewinnung, ein Abfangsammler für Abwasser, mehrere Trinkwasser- und Abwasser-, sowie Fernwärmeleitungen im Untersuchungsgebiet.